Amphibien leben die meiste Zeit des Jahres nicht in Gewässern, wie man vielleicht meinen könnte, sondern im Wald. Wenn es nachts nicht mehr gefriert und wenn es etwas geregnet hat, buddeln sich Erdkröten, Feuersalamander und Bergmolche aus ihren Winterquartieren und wandern nach Einbruch der Dunkelheit zu ihren Laichgewässern.
Amphibien sind wechselwarme Tiere und benötigen zum Überleben feuchte Lebensräume. Ihre Fortpflanzung ist dabei eng an das Wasser gebunden. Die Weibchen legen ihre Eier in Gewässern ab, die Larven entwickeln sich darin. Deshalb müssen die Amphibien jedes Jahr aufs Neue zu ihren Laichgewässern wandern, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen.
Die Wanderung ist jedoch gefährlich. Die Amphibien müssen oft Strassen oder Wege überqueren und können dabei überfahren werden. Bei uns am Friesenberg stellt die Stadt Zürich beispielsweise rund um das Naturschutzgebiet Binz am Borrweg und entlang der SZU-Geleise jedes Jahr Tafeln auf, die zur Vorsicht aufrufen (siehe Foto oben).
Auch auf dem Döltschibach-Kiesweg unter- und oberhalb der Holzbrücke, die zum Schulhaus Döltschihalde führt, können im Frühjahr bei entsprechender Witterung Feuersalamander und Erdkröten beobachtet werden. Auch entlang des Cholbenhofbachs wandern die Amphibien.
Fotos von gesichteten Tieren können bei der Meldeplattform Stadtwildtiere Zürich hochgeladen werden, dies trägt zur Erforschung unserer städtischen Fauna bei. Keine Angst, falls man unsicher ist, um was für eine Art es sich handelt. die eigene Bestimmung wird noch bestätigt oder korrigiert.
Sieht man Amphibien, sollte man sie – idealerweise mit sauberen Handschuhen – vom Weg in die Wiese oder das Gebüsch setzen. Vor allem Erdkröten sind langsam und bewegen sich lange nicht von der Stelle. Hat man keine Handschuhe dabei, ist es trotzdem wichtig, die Tiere zu retten. Bei Kröten und Salamandern sollte man nachher aber zwingend die Hände waschen, da sie ein Sekret gegen Fressfeinde aussondern, dass die Augenschleimhäute stark reizen kann. In diesem Fall haben wir dem Sala-mander über den Randstein geholfen. Solche Barrieren sind oft ein grosses Hindernis für die klei-nen Tiere.
Rund um die drei Weiher beim Albisgüetli ist die Wanderung auch sehr gut zu beobachten. Für alle, die sich nicht allein auf Entdeckungstour begeben möchten, bietet AktionNaturReich eine Exkursion mit dem Amphibienbeauftragten des Kan-tons Zürich, Harald Cigler, an.
Mit etwas Glück und guten Augen entdecken wir jeweils die Erdkröte oder die Geburtshelferkröte («Glögglifrosch»), den Berg- und Fadenmolch oder den Gras-, See- und Teichfrosch oder sogar die Gelbbauchunke. Je später der Abend desto grösser die Chance, Tiere zu sehen.
Man beobachtet auf der Exkursion aber nicht nur Tiere, sondern lernt auch viel über einheimische Amphibien und ihre Bedeutung für das Ökosystem. Und wir erfahren auch, was wir im eigenen Garten für die Tiere tun können in Form von Teichen und Asthaufen aber auch dem Vermeiden von Fallen.
Wir freuen uns auf Anregungen oder Ideen für weitere Artikel oder auch Vorschläge für Kurse! Schreiben Sie uns auf aktionnaturreich@fgzzh.ch
Die ständige Mitwirkungsgruppe ANR informiert und sensibilisiert im Bereich Natur. Im Fokus steht dabei die Bedeutung der biologischen Vielfalt, der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie die naturnahe Gestaltung und Pflege der Hausgärten, Sitzplätze, Balkone, Hochbeete oder Pflanzflächen.