Neun Uhr. Alle sind top motiviert und besonders die Kinder möchten gleich loslegen, denn viele sind nicht zum ersten Mal dabei und wissen bereits, was es alles zu tun gibt.
Aber warum «pflegen» wir diese Ecke jedes Jahr? An der Ecke Borrweg und Gehweg Arbentalstrasse – im Volksmund «Lehmgrubenweg» genannt – hat die FGZ zusammen mit dem Glühwürmchen-Verein vor ein paar Jahren eine so genannte Ruderalfläche angelegt. Dies mit dem Ziel, einen möglichen Lebensraum für Glühwürmchen zu schaffen. Eine solch eher kiesiger Lebensraum ist auch für viele andere Insekten wie bodenbrütende Wildbienen wichtig, aber auch für Distelfink, Bachstelze oder Gebirgsstelze von grossem Nutzen, wie wir auch schon an einem Abendspaziergang durch die FGZ erfahren haben.
Damit die Fläche zumindest teilweise nicht überwachsen wird, organisiert AktionNaturReich seit 2021 zusammen mit dem Glühwürmchenverein Zürich ein sogenanntes Entbuschen.
Es ist immer wieder grossartig zu sehen, wie auch die Kleinsten begeistert mithelfen. Dieses Jahr hat es zum ersten Mal vermeintlich kleine Schilfpflänzchen. Diese haben sich vom Naturschutzgebiet Binz unterhalb ausgebreitet. Sie bilden aber hartnäckiges Wurzelwerk und Song mit Sohn (oben im Bild) müssen sich richtig ins Zeug legen, um die Wurzeln auszugraben. Würde man sie stehen lassen, wären sie in eins bis zwei Jahren schon sehr viel schwieriger zu entfernen.
Topinambur hat sich von den Schrebergärten nach oben ausgebreitet und nimmt mittlerweile recht viel Platz ein. Die Kinder freuts.
Um 10 Uhr gibt es eine wohl verdiente Pause mit Kaffee und Gipfeli.
AktionNaturReich nutzt die Pause jeweils, um zu erklären, warum dieses jährliche Entbuschen nicht nur Spass macht, sondern nötig ist. Dieses Mal anhand der Brombeeren und der Goldruten.
Brombeeren breiten sich sehr schnell aus und bilden dichte, undurchdringliche Strukturen. Sie können andere Pflanzenarten verdrängen.
Brombeerhecken erschweren den Zugang zur Fläche und machen Pflegearbeiten oder das Entfernen invasiver Neophyten wie der Goldrute komplizierter. Wichtig ist, dass man die Pflanze mit der Wurzel ausreisst – mit Pickel oder Baumheber. Sonst treiben die Brombeeren aus den Wurzeln wieder aus.
Mit dem Wuchs der Goldrute entstehen oft Monokulturen, die für die lokale Tierwelt weniger wertvoll sind. Auf Ruderalflächen, die für lichtliebende Pionierpflanzen und seltene Arten wichtig sind, ist die Goldrute besonders problematisch. Daher haben wir auch die Goldrute ausgerissen. Wichtig auch hier: Komplett mit Wurzeln ausgraben, denn auch die Goldruten treiben aus ihren Wurzeln wieder aus.
Dieses Jahr machen wir mit dem Grüngut zum ersten Mal einen grossen Haufen am Waldrand, anstatt alles vom FZG-Gärtnerteam abtransportieren zu lassen. Eine win-win-Situation: die Kleinlebewesen haben Unterschlupf und die Gärtner weniger zu tun.
Der Einsatz findet immer am dritten Samstag im November statt und wird früh genug über das Jahresprogramm von AktionNaturReich, die FGZ-Webseite und den FGZ-Newsletter bekannt gemacht.
Wir freuen, wenn auch nächstes Mal wieder so ein grosser, einsatzfreudiger Trupp zusammenkommt. Es ist nichts anderes als ein Highlight des Jahres.
Über Anregungen und Ideen für Kurse freuen wir uns immer: aktionnaturreich@fgzzh.ch
Die ständige Mitwirkungsgruppe ANR informiert und sensibilisiert im Bereich Natur. Im Fokus steht dabei die Bedeutung der biologischen Vielfalt, der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie die naturnahe Gestaltung und Pflege der Hausgärten, Sitzplätze, Balkone, Hochbeete oder Pflanzflächen.