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Mehr Natur im Garten: Pflanzen, die sich am Friesenberg eignen

Einheimische Blumen und Sträucher sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern bieten Lebensraum für Tiere und beleben so unseren Garten. Am Friesenberg haben wir generell eher schwere Lehmböden. Nachfolgend finden Sie einige Vorschläge für einheimische Wildstauden und Sträucher, die sich im Gebiet der FGZ eignen.
Amsel auf Vogelbeere. Foto: Valentin-Hintikka

Sie suchen für den sonnigen Garten oder den schattigeren Vorgarten ein paar neue Farbtupfer oder Sie möchten gar einen Strauch oder einen Baum im Garten pflanzen? Lassen Sie sich beraten am jährlich stattfindenden FGZ-Pflanzenmarkt. Nicht alle Pflanzen vertragen die schweren Lehmböden am Friesenberg. Nachfolgend finden Sie einige Vorschläge für einheimische Wildstauden und Sträucher, die sich im Gebiet der FGZ eignen. Kaufen Sie andere Pflanzen, ist es wichtig, nachzufragen, was die Pflanze für eine Bodenbeschaffenheit braucht. Haben Sie keine Zeit für den Markt oder finden die empfohlenen Pflanzen nicht, haben wir im Beitrag «Alles über den naturnahen Garten und Balkon» Adressen von Gärtnereien in der Region und Onlineshops zusammengetragen.

Farbtupfer für sonnige Standorte im Garten

Im sonnigeren Bereich Ihres Gartens könnten der Wundklee, die Schafgarbe, der Wiesensalbei und die Wegwarte gut gedeihen.

Der Wundklee blüht hellgelb von Mai bis August. Er lockt mit seinem Nektar viele Schmetterlinge an und dient auch als Futterpflanze für Raupen.

Waldhummel (Bombus Sylvarum) auf Wundklee (Anthyllis vulneraria). Foto: Keila

Die Schafgarbe zeigt ihre weissen bis rosa Blüten im Juni und Juli. Für viele Wildbienen und Schmetterlinge ist die Schafgarbe eine ganz wichtige Pflanze, sie liefert Nektar und Pollen und bietet auch Nahrung für die Schmetterlings-Raupen.

Schmetterling auf Schafgarbe (Achillea millefolium). Foto: Valen1988 (Wikipedia)

Der Wiesensalbei blüht violett von Juni bis September. Von den Blüten des Wiesensalbeis ernähren sich verschiedene Wildbienen- und Hummelarten und Schmetterlinge, aber auch Raupen können sich vom Wiesensalbei ernähren.

Ackerhummel (Bombus pascuorum) auf Wiesensalbei (Salvia pratensis). Foto: Andreas Michael Schmitt, Wikipedia.

Die Wegwarte hat hellblaue Blüten, welche die Wege und andere trockene Stellen von Juni bis September säumen. Den Wildbienen und den Schmetterlingen dient die Wegwarte mit einem reichen Angebot an Nektar und Pollen als wichtige Nahrungspflanze und ebenso leben Raupen auf dieser Art.

Schwebfliege auf Wegwarte (Cichorium intybus). Foto: Didgeman (Pixabay

Pflanzen für den Halbschatten und Schatten

Halbschattig bis schattiger wachsen Buschwindröschen und Maiglöckchen, Beinwell und Taglichtnelke. Die niedrig wachsenden Buschwindröschen und Maiglöckchen eignen sich sehr als Unterpflanzung bei Sträuchern, im Saum von Hecken und zieren sonst eine schattigere Ecke.

Das Buschwindröschen trägt seine weissen Blüten im frühen Frühling. Die Pflanze gilt als wichtige Raupenpflanze. Sie ist in allen Pflanzenteilen giftig.

Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) bilden schöne Blütenteppiche. Foto: Pixabay.

Das Maiglöckchen, vielen bekannt als „Maieriisli“, schmückt den Garten mit seinen weissen Glöcklein und später den roten Beeren. Bienen finden bei ihm Nahrung dank saftreichem Gewebe. Die Blätter, Blüten und Früchte des Maiglöckchens sind stark giftig.

Maiglöckchen (Convallaria majalis). Foto: Olexandr Bohdanets, Wikipedia.

Der Beinwell blüht violett-rosa von Juni bis September. Die Pflanze braucht etwas mehr Platz, da sie bis 60 cm hoch und breit werden kann. Die Blüten werden häufig von Wildbienen besucht und die Pflanze bietet Nahrung für Raupen.

Hummel an Echtem Beinwell (Symphytum officinale)

Die Rote Lichtnelke blüht rosa von Mai bis Juni. Nektar und Pollen der Roten Lichtnelke nährt die Wildbienen und sie bietet Nahrung sowohl für Schmetterlinge wie auch für Raupen.

Rote Lichtnelke (Silene Dioica). Foto: J. Patrick Fischer

Darf es ein Strauch oder gar ein Baum sein?

Das Pfaffenhütchen wird bis drei Meter hoch. Der Strauch hat nektarreiche, rosarote Blüten und lockt Wildbienen und andere Insekten an. Die Samen werden beispielsweise gerne vom Rotkehlchen gefressen. Im Winter leuchten die rosa-orangenen Beeren und kontrastrieren schön mit dem winterlichen Garten.

Rotkehlchen (Erithacus rubecula) auf Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). Foto: Otto Ganss

Die Vogelbeere (auch Eberesche, Sorbus aucuparia) ist ein Baum von besonderer Schönheit, mit gefiederten Blättern, weissen Blüten, roten „Beeren“ und von sehr grossem ökologischen Wert. Ganz viele Vogelarten und Kleintiere fressen die Früchte der Eberesche, und für viele Insekten und Kleinschmetterlinge ist der Baum Nahrungspflanze.

Amsel-Weibchen (Turdus merula) auf Vogelbeere (auch Eberesche, Sorbus aucuparia). Foto: Bioterra

Eine Auswahl weiterer einheimischer Wildgehölze, mit denen Sie Vögel in Ihren Garten locken können, finden Sie auf Bioterra.

Oftmals verbreiten sich Pflanzen auch ohne unser Zutun. Sehen Sie interessante Blätter, eine unbekannte Blattrosette oder gar schon eine erste Blüte an einer neuen Pflanze, so lassen Sie sich vielleicht auch gerne überraschen… wer weiss, was sich da entwickelt und neu den Garten besiedeln will…

Schön, wenn Sie sich von den obigen Vorschlägen oder direkt von der Natur inspirieren lassen – auch ein Blick in unseren Beitrag Alles über den naturnahen Garten und Balkon könnte sich lohnen – und noch schöner, wenn Sie für Ihren Garten etwas Passendes für sich und für Schmetterlinge, Vögel, Bienen und andere Kleinlebewesen finden.

Holen Sie sich Wissen und Inspiration in den von AktionNaturReich jährlich organisierten Gartenkursen (vgl. Agenda).

Weitere Informationen zu unterschiedlichen Garten- und Naturtehmen mit Bezug zur FGZ finden Sie unter News AktionNaturReich. Für grössere Pflanzen lassen Sie sich am besten durch das Gärtnerteam der FGZ beraten.

Dies ist ein leicht abgeänderter Beitrag aus dem FGZ-Info 2019/1 von Vreni Püntener (damalige Präsidentin der FGZ-Aussenraumkommission), Alex Häusler (Leiter FGZ-Gärtnerbetrieb) und Anita Bürki (AktionNaturReich).

Hinweis der Verwaltung: Kompost erhalten Sie im Übrigen gratis während der «Teilete» in Ihrer Kompostanlage. Hier können Sie sich jeden Frühling aufs Neue mit Dünger versorgen. Die Termine zu den Teileten schalten wir Anfang Jahr auf unserer Agenda auf. Wichtige Tipps zur richtigen Anwendung unseres Komposts finden Sie hier.

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Die ständige Mitwirkungsgruppe ANR informiert und sensibilisiert im Bereich Natur. Im Fokus steht dabei die Bedeutung der biologischen Vielfalt, der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie die naturnahe Gestaltung und Pflege der Hausgärten, Sitzplätze, Balkone, Hochbeete oder Pflanzflächen.

 

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