Gastbeitrag
aus der Gemeinschaft
Gastbeitrag aus der Gemeinschaft
AktionNaturReich

Ein naturnaher Garten bedeutet für mich auch «Mehr Zeit im Liegestuhl!»

Naturnah? Ein komischer Begriff, dachte ich, als wir neu in die FGZ zogen, der «Gartenstadt am Stadtrand». Etwas altbacken, umständlich. Was er allerdings im Detail bedeutet, habe ich durch die Kurse und die Artikel von AktionNaturReich erfahren.

«Naturnah» heisst so viel wie biologisch Gärtnern: ohne Gift, dafür Nützlinge fördernd, ein Garten voll einheimischer, blühender Pflanzen für Insekten, mit Nischen, Asthaufen, Nisthilfen und Totholz für unsere Wildtiere. Der naturnahe Garten bietet nicht nur Lebensraum für den Mensch, sondern auch für unsere einheimischen Tiere und Pflanzen. Aber kein wilder Garten, wie «naturnah» oft missverstanden wird, – sondern bewusst gestaltet und gepflegt.

Das heimische Bergsteinkraut Alyssum montanum gedeiht gut im Topf und ist für Insekten ein dankbarer Frühblüher.
Das heimische Bergsteinkraut Alyssum montanum gedeiht gut im Topf und ist für Insekten ein dankbarer Frühblüher. Foto: Angela Zimmermann

Mittlerweile bin ich begeisterte Anhängerin eines naturnahen Gartens und setze mich als Mitglied von AktionNaturReich dafür ein, dass noch mehr GenossenschafterInnen entdecken, wieviel naturverbundene Lebensqualität vor der eigenen Haustür stecken kann – sei der Garten oder Balkon noch so klein.

Mehr Lebensqualität und Zeit

Mehr Lebensqualität, weil die Wildbienen summen, die Meisen piepsen und der Igel vorbeischaut. Mehr Zeit, weil ich finde, dass ein naturnaher Garten ganz einfach weniger zu tun gibt.

Probieren Sie es aus:

  • drei Mal jährlich die Sense schwingen anstatt wöchentlich den Rasen trimmen und darüber staunen, wie schon nach kürzester Zeit beim Gang durch den Garten die Heugümper in alle Richtungen davonstieben
  • den mehrjährigen, einheimischen Blumen – im Fachjargon Wildstauden genannt – zuschauen, wie sie von Schmetterlingen angeflogen werden anstatt den Wechselflor ins Balkonkistchen pflanzen
  • im Liegestuhl fläzen und den pelzigen Wildbienen im blühenden Zimtrosenstrauch, einer einheimischen Wildrose, zusehen anstatt den Sitzplatz mit Hochdruck «kärchern»
  • die Marienkäfer und Schwalbenschwanzraupen am blühenden Gemüsefenchel bewundern anstatt mit den Schnecken um die Gemüsesetzlinge kämpfen
  • Verdorrte Samenstände der Wilden Karde ans Himbeergerüst binden und sich über die Distelfinken freuen anstatt kurz nach der Blüte ratzfatz in der Grünabfuhr entsorgen
Frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz an Gemüsefenchel Foeniculum vulgare in der Grünmatt.
Frisch geschlüpfter Schwalbenschwanz an Gemüsefenchel Foeniculum vulgare in der Grünmatt. Foto: Angela Zimmermann

Decken Sie sich ein am FGZ-Pflanzenmarkt jeweils im Mai!

Jedoch – ganz die Füsse hochlagern geht dann doch nicht. Zum Beispiel heisst es jetzt im Frühling, wertvolle Dauerblüher für den Garten zu pflanzen, damit die einheimische Insektenwelt genügend Nahrung hat, was wiederum den Vögeln zugutekommt, die im Frühsommer ihre Brut ausschliesslich mit Insekten aufziehen. Schauen Sie am Pflanzenmarkt vorbei, der jeweils anfangs Mai stattfindet. Wenn Sie besonders die am Friesenberg vorkommenden seltenen Wildbienen unterstützen möchten, lassen Sie sich von unsere «Postiliste» inspirieren! Falls Sie keine Zeit haben, den Markt zu besuchen, haben wir für Sie im Beitrag alles über den naturnahen Garten und Balkon ein paar ausgewählte Gärtnereien und Webshops zusammengestellt – und eine Fülle an weiteren einschlägigen Webseiten, Blogs und Literaturtipps.

Und auch etwas Wissen gehört zum naturnahen Gärtnern. Also liegen Sie vielleicht doch nicht nur im Liegestuhl, sondern melden Sie sich an für einen Garten-Kurs von AktionNaturReich, der normalerweise einmal im Jahr stattfindet. Hier geht es zur Agenda der FGZ

Ein frisch angelegter Steinhaufen für Kleinlebewesen.
Ein frisch angelegter Steinhaufen für Kleinlebewesen. Foto: Angela Zimmermann

Was ist Ihre Meinung? Finden Sie ein naturnaher Garten gibt mehr oder weniger zu tun als ein konventioneller? Wir freuen uns auf Ihre Erfahrungen, Anregungen oder Ideen für weitere Artikel! Schreiben Sie uns auf aktionnaturreich@fgzzh.ch

Hinweis der Verwaltung: Kompost erhalten Sie im Übrigen gratis während der «Teilete» in Ihrer Kompostanlage. Hier können Sie sich jeden Frühling aufs Neue mit Dünger versorgen. Die Termine zu den Teileten schalten wir Anfang Jahr auf unserer Agenda auf. Wichtige Tipps zur richtigen Anwendung unseres Komposts finden Sie hier.

AktionNaturReich

Die ständige Mitwirkungsgruppe ANR informiert und sensibilisiert im Bereich Natur. Im Fokus steht dabei die Bedeutung der biologischen Vielfalt, der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie die naturnahe Gestaltung und Pflege der Hausgärten, Sitzplätze, Balkone, Hochbeete oder Pflanzflächen.

 

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