Wie stehst du zur zweiten Zwischenvermietung im Grossalbis?
Da sind uns in der Kommunikation Fehler passiert, und ich verstehe absolut, dass wir Fragen und auch Ärger ausgelöst haben.
Die Unzufriedenheit ging aber auch um den Entscheid selber. Wie siehst du den?
Im Kern ging es darum: Die GL wollte unbedingt den Leerstand und die damit verbundenen Gefahren wie Hausbesetzungen und Diebstahl vermeiden. Tatsächlich wurden bereits während der künstlerischen Zwischennutzung und direkt nach der Finissage im Grossalbis Bodenplatten und andere Sachen entwendet.
Aber ein nicht gemeinnütziges Unternehmen vermietet FGZ-Häuser zu hohen Preisen – das stiess auf.
Es stimmt, dass Novac Solutions einige Häuser über Plattformen wie Airbnb angeboten hat. Konkret waren es 15 Prozent der Häuser, die wir ihnen überlassen haben. Der Rest wurde zu fairen Preisen und für gemeinschaftliche Projekte vermietet. Im Gegenzug konnten wir den Leerstand vermeiden, und für das Quartier wurden diesen Sommer einige tolle Projekte ermöglicht. Ob dies richtig oder falsch war, mag unterschiedlich beurteilt werden.
Du denkst aber, wäre die Kommunikation besser gewesen, wäre der Ärger ausgeblieben?
Als Kommunikationsmensch weiss ich, dass man mit der richtigen Kommunikation viel Akzeptanz und Verständnis schaffen kann. Damit dies gelingen kann, braucht es Information und Austausch.
Bitte führ das aus.
Die GL stand unter enormem Druck und musste innerhalb von 2 Wochen für ein grosses Problem eine umsetzbare Lösung finden – und dies direkt nach Weihnachten/Neujahr mit Ferienabwesenheiten und aufgestauten Pendenzen. Dabei kam die Abstimmung innerhalb der GL und auch mit mir viel zu kurz. Das ist uns um die Ohren geflogen – zu Recht. Das können wir besser.
Inwiefern kam die Abstimmung zu kurz?
Ich wurde in den Ferien von der damaligen Vermietungschefin via Teams zum Thema kurz informiert, mit dem Auftrag, eine Meldung auf der Webseite zu veröffentlichen. Die Einordung zur künstlerischen Zwischennutzung oder etwa die Vermietung einiger Wohnobjekte für Kurzaufenthalte kamen überhaupt nicht auf. Ein besserer Austausch und breitere Abstimmung wären nötig gewesen.