Mitwirkung

Eine Sitzmauer fürs Quartier

Jahrhunderte lang wurde am Friesenberg Lehmboden abgebaut und zu Bauziegeln verarbeitet. Zum 100-Jahr-Jubiläum errichten Freiwillige nun aus hiesigem Lehm eine Sitzmauer fürs Quartierzentrum. Die Arbeit versteht sich als Gemeinschaftsprojekt, alle sind eingeladen einen oder auch mehrere der vielen Ziegelsteine zu pressen.

Im Rahmen der Online-Ideenfindung für das Jubiläumsjahr hatten sich Mitglieder eine nachhaltige Installation gewünscht. Am Anfang stand folgender Text: «Auf der «Lehmbodenalp» wohnen wir zwar auf schwierigem Baugrund, aber auch auf hochwertigem, zukunftsweisendem Baumaterial. Könnten wir zum Anlass des 100-Jährigen aus diesem Lehm gemeinsam etwas bauen, was die Feierlichkeiten überdauert? 2 oder 3 im Friesenberg verteilte Backstuben, Unterstände für Jugendliche, Sitzmauern entlang der Strassen oder andere Treffpunkte im öffentlichen Raum?» Stefanie Müller, Gianluca De Pedrini und Dominic Caspani haben die ursprüngliche Idee inzwischen in Form einer Jubiläumsbank mit gebrannten Ziegeln aus Friesenberger Lehm konkretisiert.

Den Bau sehen sie als genossenschaftliche Aktion. Über 2024 hinaus soll die Bank den Bewohnenden erhalten bleiben. «So wird aus einer lokalen Ressource ein gemeinschaftlich erstelltes, das Jubiläum überdauerndes und öffentlich nutzbares Stadtmobiliar. Je mehr Steine wir pressen, desto länger wird die Bank. 2’000 Steinen würden ungefähr 20 Meter Bank ergeben.» so fassen sie das Projekt zusammen.

Der steinige Weg zur perfekten Tonmischung

Stefanie, Gianluca und Dominic hatten im Vorfeld viel zu tun: Zuerst wurden der Grossbaustelle Borrweg 2 Mulden voller Lehm abgezwackt. An 3 Wochenenden im Frühling wurde der Lehm dann mit Bagger und Stampfer des FGZ-Gärtnerteam verkleinert. Es stellte sich dabei heraus, dass der Lehm (zu) viele Kalksteine enthält. Diese mussten mit Hilfe weiterer Freiwilliger ausgesiebt werden, damit die Steine nach dem Brennen nicht wieder reissen. Der verkleinerte und gesiebte Lehm wird nun mit Wasser angemischt und ist dann bereit für das Steine formen. Bei all diesen Schritten wurden die Freiwilligen von Peter Brunner, dem ehemaligen Chef-Keramiker der Zürcher Ziegeleien mit 50 Jahre Erfahrung mit Friesenberger Lehm und Kurt Schumacher, Inhaber der Ziegelei Schumacher in Gisikon beraten. Die Ziegelei Schumacher hat sich auch bereit erklärt, die Steine zu brennen.

In 3 grossen Schritten zur Jubiläumsbank

  • Am Samstag, den 25. Mai, am Samstag, den 15. Juni sowie am Jubiläumswochenende vom 6./. Juli 2024 können Sie Ziegel pressen und in die noch feuchte Tonmischung Ihre Initialen ritzen und sich so verewigen.
  • Die Steine werden anschliessend getrocknet und im Spätsommer in der Traditionsziegelei Schumacher in Gisikon bei 1030°C gebrannt. In Keramik verwandelt, sind die Lehmsteine witterungsbeständig.
  • Später im Jahr wird die Sitzmauer im grünen Hof des Zentrums gemauert – für den ein oder anderen nachbarlichen Schwatz steht sie dann dort, hoffentlich bis zum nächsten Jubiläum.

Mehr Infos finden Sie auf fgzzh.ch/100jahrefgz unter Agenda-Anlässe.

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