Bericht

Drehorgelspieler Hannes Kienast

Hannes Kienast und seine fröhliche Drehorgelmusik erfreut schon viele Jahre Jung und Alt am Friesenberg. Zu Besuch bei einem besonderen Mitglied.

«Er ist ein bunter Hund», sagt man mir vor unserem Treffen. Allüren? Fehlanzeige. Ich selbst begegne Hannes das erste Mal am FGZ-Flohmarkt im Frühling. Verkleidet und mit Leierkasten steht er da und wirkt dabei ein wenig wie aus der Zeit gerückt. Rasch kommen wir ins Gespräch. Hannes ist gross gewachsen, weisses, festes Haar rahmt das freundliche Gesicht mit Charakternase. Oft sagt er: «Ja, klar!» Er lacht viel, ist grosszügig und sucht sich dann unkompliziert ein Plätzchen. Hannes passt sich an – für ihn passt alles. Der Drehorgelspieler kommt gerne auf Anlässe am Friesenberg. Mal spielt er auf dem Flohmarkt auf, mal auf dem Herbstmarkt. Seine Musik macht gute Laune, den Kinder machen Hannes und sein Äffchen besonders viel  Spass.

Hannes, Vreni und die FGZ

Zurückgespult: Hannes (71) und seine Frau Vreni (68) sind in Albisrieden und Wiedikon aufgewachsen, nur einen Katzensprung vom Friesenberg entfernt. Kennengelernt haben sie sich in der Kirche Albisrieden. Seit 42 Jahren wohnen sie in der FGZ–in früheren Jahren zusammen mit ihren heute erwachsenen Kindern. Wieder treffe ich Hannes an einem warmen Junitag auf einen Schwatz in seiner Stube, später gehen wir raus in den Sommergarten der Nachbarn. Hannes resümiert die Jahre in der FGZ: ein Häuschen in der Schweighofstrasse, ein Häuschen im Kleinalbis, heute eine Wohnung in der Siedlung an der Adolf-Lüchinger-Strasse. Die Kienasts sind in der Genossenschaft herumgekommen.

«Vreni hat unsere 3 Kinder grossgezogen. Ich hatte lange Zeit ein Innendekorationsgeschäft in Wiedikon», erzählt Hannes. Über 40 Jahre lang hat er für die FGZ gearbeitet, Küchen und Linoleumböden verlegt. «Es war ein Geschenk, dass ich für die Genossenschaft arbeiten konnte.» Noch heute pflegt er Freundschaften–etwa mit den Männern des Regiebetriebs. Gerade ist er von einem Mittagessen mit den Technikern zurückgekehrt. Die trifft er regelmässig. Auch mit Ehefrau Vreni ist er gerne unterwegs –am liebsten im Schwarzwald. Gleich nach unserem Gespräch geht’s für die beiden los in Richtung Schluchsee.

Musik liegt in der Luft

Hannes posiert im Garten. Wir plaudern nebenbei über seine Liebe zur Musik. Neben der Drehorgel spielt er auch Klarinette–in der Stadtmusik Zürich. «Musik war immer wichtig für mich. Drehorgelmusik gefällt mir besonders gut. Vor 35 Jahren habe ich mir deshalb einen Traum erfüllt und die kleine Orgel hier gekauft.» Was den 71-Jährigen besonders freut? «Beginne ich zu spielen, kommen die Kinder von überall hergelaufen. Das ist so schön. Den grösseren Kindern erkläre ich die Technik, dann dürfen sie die Handkurbel auch mal selbst drehen.» Als die Fotografin Hannes bittet, zu spielen, spähen ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen über die Hecke. «Spielst du noch eins?» Hannes nickt. «Ja, klar!» Er dreht die Kurbel. Die Kinder lachen vergnügt. Lustig klingende Töne flirren durch die sommerlichen FGZ-Gärten. Hannes tut gut.

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