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Mehr Biodiversität im Garten: Pflanzen, die sich am Friesenberg eignen

Wo gibt es bei Ihnen im Reihenhaus oder Garten ungenutzte Flächen und leere Bereiche? Wo könnten mit einigen zusätzlichen Pflanzen neue Farben und Formen den Garten bereichern. Welche neuen Pflanzen könnten ein Versteck für Vögel, Igel und andere Kleintiere anbieten oder Nahrungsquelle für Vögel, Wildbienen oder Schmetterlinge sein? Für die generell eher schweren Lehmböden am Friesenberg haben wir nachfolgend einige Vorschläge für einheimische Wildstauden und Sträucher zusammengestellt.

Der Frühling, zwischen Ende März bis Ende Mai, ist ideal, um neue Pflanzen im Garten zu setzen. Am jährlich stattfindenden FGZ-Pflanzenmarkt von AktionNaturReich im Mai kann aus einer grossen Anzahl einheimischer, mehrjähriger Pflanzen, den Wildstauden, ausgewählt werden und kompetente Beratung gibt es noch dazu. Einige Pflanzen-Schönheiten, die es am Pflanzenmarkt zu kaufen gibt, stellen wir hier gleich vor: den Natternkopf, die Wilde Möhre, das Johanniskraut, den Waldgeissbart, die Goldnessel, den Efeu, das Immergrün. Die Schattenpflanzen eigenen sich auch gut als Unterwuchs bei Sträuchern. Ausserdem die folgenden, nicht so häufig vorkommenden Sträucher: den Faulbaum, die Mispel, die Pimpernuss und eine Wildrose. Diese findet man in gut sortierten Gärtnereien oder online.

Falls Sie die empfohlenen am Markt Pflanzen nicht finden oder keine Zeit haben, helfen Ihnen vielleicht die in unserem Beitrag Alles über den naturnahen Garten und Balkon zusammen gestellten Adressen von Gärtnereien in der Region und Onlineshops an. In dieser Serie finden Sie weitere am Friesenberg gut gedeihende Pflanzvorschläge.

Wildstauden für den Hausgarten: Sonnenanbeterinnen

Der Natternkopf (Echium vulgare) liebt ein sonniges, trockenes, mageres Plätzchen. Er ist mehrjährig, wird 50 bis 150 cm hoch, blühlt violettblau von Juni bis September und lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.

Mauerfuchs (Lasiommata megera) auf Natternkopf. Foto: wikimedia commons

Die Wilde Möhre (Daucus carota) wächst an einem sonnigen Ort in der Wiese. Sie ist zweijährig, wer eine neue Rosette vor dem Mähen schützt, so dass sich Blüten entwickeln können, behält sie lange im Garten. Die Blüte ist weiss, Blütezeit ist Juni bis September, die Wilde Möhre dient als Nektarpflanze für Schmetterlinge.

Schwalbenschwanz (Papilio machaon) auf Wilder Möhre (Daucus carota). Foto: iStock_fabioski)

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) kommt in der Sonne und im Halbschatten vor, ist mehrjährig, wird 40 bis 70 cm hoch und blüht gelb von Juni bis September. Nektar und Pollen sind bei Wildbienen und Schmetterlingen beliebt.

Ein Furchenbienen-Weibchen (Halictus scabiosae) sammelt Pollen von einer Johanniskrautblüte (Hypericum perforatum). Foto: gartenfreud-gartenleid.de

Schattengewächse für die Nordgärten am Friesenberg

Der Waldgeissbart (Aruncus dioicus) ist eine mehrjährige Schattenpflanze. Die Pflanze wird bis zu 150 cm hoch. Die grossen Blütenstände tragen weisse Blüten, die im Juni und Juli blühen. Viele Falter, bzw. ihre Raupen, und andere Insekten mögen sie.

Distelfalter auf Wald-Geissbart (Aruncus dioicus). Foto: Baumschule Horstmannanspruchslos, winterhart

Die Goldnessel (Lamium galeobdolon) gedeiht an schattigen und halbschattigen Orten, sie ist mehrjährig und wird 30 bis 40 cm hoch. Im April und Mai blüht sie gelb. Sie zieht Wildbienen und Schmetterlinge an.

Wiesenhummel (Bombus pratorum) auf Goldnessel (Lamium galeobdolon). Foto: Naturgartenliebe.de

Der Efeu (Hedera helix) ist mehrjährig, am Boden kriechend oder an Bäumen und Sträuchern aufwärts wachsend. Er mag schattige und halbschattige Bereiche, die Blüte ist gelblich und erscheint im September und Oktober. Der Efeu eignet sich besonders gut für den Krautsaum unter Sträuchern und ist eine wichtige Nahrungspflanze für Wildbienen, Insekten und Schmetterlinge, der Admiral beispielsweise sucht Nektar in den Efeu-Blüten. Die Vögel mögen seine Früchte, z.B. die Mönchsgrasmücke, Star, Rotkehlchen.

Der Efeu (Hedera helix) ist mehrjährig, am Boden kriechend oder an Bäumen und Sträuchern aufwärts wachsend. Er mag schattige und halbschattige Bereiche, die Blüte ist gelblich und erscheint im September und Oktober. Der Efeu eignet sich besonders gut für den Krautsaum unter Sträuchern und ist eine wichtige Nahrungspflanze für Wildbienen, Insekten und Schmetterlinge, der Admiral beispielsweise sucht Nektar in den Efeu-Blüten. Die Vögel mögen seine Früchte, z.B. die Mönchsgrasmücke, Star, Rotkehlchen.

Admiral (Vanessa atalanta) auf Efeu (Hedera helix) am Friesenberg. Foto: Angela Zimmermann

Das Kleine Immergrün (Vinca minor) wird nur 10 bis 25 cm hoch, ist mehrjährig, kommt in Sonne, Halbschatten und Schatten vor, blüht im April und Mai, wie auch im September und Oktober. Die Blüten sind blau oder rotviolett, ziehen Wildbienen an und bieten Nektar für Schmetterlinge.

Kleines Immergrün (Vinca minor) am Friesenberg im März. Foto: Angela Zimmermann

Ein neuer Strauch, ein neuer Baum für Ihren Reihenhausgarten

Der Faulbaum (Rhamnus frangola) wird 2 bis 4 m hoch, er liebt einen halbschattigen, eher feuchten Standort. Die Blüten sind klein, grünlichweiss und unscheinbar, sie werden gerne von Bienen besucht, die Blütezeit dauert von Mai bis Juli, die Früchte sind zuerst rot, dann schwarz. Der Faulbaum bietet Vögeln Nahrung und für die Raupe des Zitronenfalters dient er als Futterpflanze.

Die Beeren des Faulbaums sind Futter für Vögel. Foto: Lubera

Die Mispel (Mespilus germanica) mag einen sonnigen Ort, sie ist ein kleiner Baum, der 4 bis 5 m hoch wird. Die grossen weissen Blüten sind dekorativ und eine Bienen- und Hummelweide. Die Früchte bieten Nahrung für Wildtiere wie zum Beispiel die Amsel. Die Mispel war früher weit verbreitet. Man kann aus den Früchten nach dem Frost Confiture oder Gelee herstellen.

Mispel (Mespilus germanica) in Blüte. Foto: fotolia/emer

Die Pimpernuss (Staphylea pinnata) ist ein Strauch von ca. 3 m Höhe, sie mag die Sonne und auch den Halbschatten sowie feuchten Boden. Ihre weissen, hängenden, duftenden Blüten erscheinen im Mai und Juni, diese werden von Hummeln und Bienen besucht.

Die Pimpernuss (Staphylea pinnata) ist Nahrungspflanze für Hummeln und Wildbienen. Foto: naturbonbon.de

Zu den Wildrosen gehört z.B. die Rosa pendulina, sie wird bis zu 2 m hoch und liebt einen halbschattigen oder besonnten Platz. Sie blüht von Mai bis Juli, die Blüten werden von Hummeln und Bienen besucht, die Früchte werden von verschiedenen Vögeln gefressen.

Rosa pendulina – Alpen-Hagrose. Einhemische Wildrosen haben offene Blüten, was gut ist für die Insekten. Foto: astrantias.com

Schön, wenn Sie in Ihrem Garten diesen Frühling eine, zwei, drei neue Pflanzen und später Kleintiere, welche diese Pflanzen mögen, willkommen heissen möchten.

Hinweis: Dies ist ein leicht abgeänderter Beitrag aus dem FGZ Info 2018/1 von Vreni Püntener (damalige Präsidentin der FGZ-Aussenraumkommission), Alex Häusler (Leiter FGZ-Gärtnerbetrieb) und Anita Bürki (AktionNaturReich).

Hinweis der Verwaltung: Kompost erhalten Sie im Übrigen gratis während der «Teilete» in Ihrer Kompostanlage. Hier können Sie sich jeden Frühling aufs Neue mit Dünger versorgen. Die Termine zu den Teileten schalten wir Anfang Jahr auf unserer Agenda auf. Wichtige Tipps zur richtigen Anwendung unseres Komposts finden Sie hier.

AktionNaturReich

Die ständige Mitwirkungsgruppe ANR informiert und sensibilisiert im Bereich Natur. Im Fokus steht dabei die Bedeutung der biologischen Vielfalt, der sorgsame Umgang mit Pflanzen und Tieren sowie die naturnahe Gestaltung und Pflege der Hausgärten, Sitzplätze, Balkone, Hochbeete oder Pflanzflächen.

 

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