Bauvorhaben

Baufreigabe Ersatzneubau Grossalbis: «Es ging um 1,5 Quadratmeter», so Daniela Ziswiler

Daniela Ziswiler, Bereichsleiterin Bauten und Aussenraum, spricht im Interview über die Direktanwendung des ISOS und darüber, was das mit dem Bewilligungsverfahren zum Ersatzneubau Grossalbis zu tun hatte und wie es mit dem Projekt weitergeht.

Beim Bauprojekt Grossalbis ging es im September weiter. Wo stehen wir gerade?

Zuerst sicherten wir wiederverwendbare Bauteile wie funktionierende Backöfen, Gartenplatten und Pflanzen. Parallel errichteten wir den Bauzaun und rodeten das Areal, mit Schutzmassnahmen bei allen Bäumen, die erhalten bleiben. Aktuell läuft die Schadstoffsanierung bis Ende Januar 2025. Parallel demontieren wir die schadstofffreien Fenster und Holzriemenböden. Die Fenster spenden wir an die Ukraine, und die Holzböden erhält eine andere Genossenschaft zur Wiederverwendung. Der Abbruch der Häuser erfolgt voraussichtlich im April 2025.

Wann können wir mit dem Baustart rechnen? Wann beginnt die Neuvermietung?

Wir rechnen mit dem eigentlichen Baustart Mitte 2025. Die Vermietung beginnt frühstens im Herbst 2027. Aber: Wir sind in der Planung, diese Termine können sich ändern.

An der GV kam die Frage auf, ob es zu weiteren Verzögerungen kommen kann wegen des Gemeinderats. Um was geht es?

Unser Bauprojekt erfordert den Verkauf der 2 Grossalbis-Strassen durch die Stadt. Damit können wir den Bau der «Promenade Jardins» starten. Dort werden nur noch Fussgänger und Velofahrende unterwegs sein, was den Verkehrslärm verringert. Ohne auf die komplizierten Details einzugehen: Formal muss dieses Geschäft auch noch vom Gemeinderat bewilligt werden.

Wie sieht das aktuell aus?

Lange wurde uns gegenüber kommuniziert, dass das Geschäft bis zu den Sommerferien behandelt werde. Leider hat dies nicht geklappt. Aber, wie dies Sandra Schweizer auch an der GV geschildert hat, arbeiten wir mit Teilbaufreigaben, so konnten wir erste Arbeiten starten. Was uns die Kreisarchitektin freigeben kann, erledigen wir.

Das heisst aber auch, der Baustart könnte sich noch weiter verzögern?

Theoretisch ja, aber davon gehen wir nicht aus, da wir mehr Wohnraum ermöglichen, der dringend benötigt wird. Die FGZ schloss 2019 einen Rahmenvertrag mit der Stadt Zürich ab. Dieser Vertrag besagt, dass öffentliche Quartierstrassen aufgehoben werden sollen, wenn eine Siedlung ersetzt wird. Ich will aber klar sein: Sollte das Geschäft Anfang 2025 nicht bewilligt werden, kann es zu weiteren Verzögerungen kommen.

Kannst du schon sagen, wie viel uns die Verzögerung kosten wird?

Wegen des stark verzögerten Bauentscheids haben wir die Planungsarbeiten unterbrochen und konnten so die grössten Mehrkosten abwenden. Durch den späteren Baustart werden die Wohnungen später fertiggestellt und vermietet – damit verlieren wir Mietzinseinnahmen. Weitere Mehrkosten entstehen, weil wir nun mit Teilbaufreigaben arbeiten müssen. Der Bauablauf ist ineffizienter für den Unternehmer und so teurer für uns.

Kommen wir nochmals auf den Bauentscheid zu sprechen. Warum kam er so spät?

Wir reichten die Baueingabe im März 2023 ein und planten mit einer Behandlungsfrist von 9 Monaten bis zum Bauentscheid, plus mehrere Monate für die Bereinigung der Auflagen. Wir haben den Bauentscheid erst nach 13 Monaten erhalten. Dass die Fristen der Stadt zunehmend länger dauern, ist ein Problem für alle Bauherrschaften, nicht nur für die FGZ.

> Zum ganzen Interview

ISOS-Direktanwendung

Hier erfahren Sie mehr zur Direktanwendung des ISOS in der Stadt Zürich

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