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Schimmelfrei dank unseren Expertentipps

Wie entsteht Schimmel? Und welche Massnahmen helfen bei einem Befall? Ein Gespräch mit Gerhard Vock (Geri), Abteilungsleiter Unterhalt und Regiebetrieb, und Kurt Lienhard (Kudi), Teamleiter Maler, über die Verbindung von Raumklima und Pilzwachstum.

Pilze sind überall. In der Erde, in der Luft, in unserem Körper. Sie zersetzen organische Materialien, unterstützen unser Immunsystem, regulieren ganze Ökosysteme. Schimmelpilze in Wohnräumen aber, gilt es zu bekämpfen.

Geri, Stosslüftung gleich schimmelfrei. Das klingt etwas zu einfach. So ist es aber, fast. Ganzjährig 3 Mal am Tag alle Wohnräume grosszügig durchlüften, plus nach dem Duschen und Kochen. So kann die entstandene Feuchtigkeit aus der Wohnung entweichen. Der Schimmelpilz hat keinen Nährboden und kann nicht wachsen.

Kudi, wie ist deine Erfahrung, wo lässt sich Schimmel in Wohnräumen am häufigsten finden? Aussenwände sind schimmelanfällig. Zu dicht gestellte Schränke und Sofas, aber auch dicke Vorhängen verhindern hier die Luftzirkulation. Das optimale Klima für Pilzkolonien. Die Faustregel: 10 cm Abstand von den Wänden sollten Möbel stets haben, hinter den Vorhängen helfen regelmässige Kontrollen. Im Dachgeschoss der Einfamilien-Reihenhäuser findet sich ebenfalls Schimmel. Die warme, feuchte Luft steigt hier nach oben, kondensiert. Vertikal lüften ist hier besonders wichtig. Aber auch Bäder sind häufig befallen. Hier lohnt sich nebst dem Lüften das Trocknen der Oberflächen und Fugen nach dem Baden oder Duschen. Ganz wichtig ist eine regelmässiges Reinigung der Abluftfilter. In Kellerräumen gilt Schimmel im Übrigen als nicht aussergewöhnlich und muss in
der Regel nicht bekämpft werden.

Kudi, in welcher Siedlung haben wir das grösste Problem mit Schimmel? Die Frage lässt sich so nicht beantworten. Feuchtigkeit und Schimmel treten in der Schweiz in jedem 4. Haushalt auf. Diese Statistik trifft wohl auch auf unsere Häuser zu. 80 Prozent des Befalls findet sich in den Siedlungen mit Altbauwohnungen, d. h. in Häusern von 1980 oder älteren. Hier müssen die Bewohnenden aufmerksamer sein.

Kudi, was kann ich als Mieterin oder Mieter bei Schimmelbefall tun? Mieterinnen bzw. Mieter sind verantwortlich für das Raumklima in ihrer Wohnung, aber auch für die Schimmelbekämpfung oder -meldung. Bei kleinem Befall bis 10×10 cm, also ca. eine Handfläche gross, bekämpfen Bewohnende die infizierten Stellen mit einem Anti-Schimmelspray selbst. Bei einem Schimmelbewuchs ab 70×70—cm und/oder sehr dichtem Befall ab 100cm2 muss die Verwaltung informiert werden. Die Pilzkolonie wird dann analysiert, das Gemäuer saniert.

> Zum ganzen Interview

Merkblatt «Richtig lüften»

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