100. FGZ-GV
Mitwirkung

Festlich und lebendig war sie, die 100. FGZ-Generalversammlung

Über 460 Anwesende zählte die gestrige Generalversammlung im Volkshaus. Die Mitglieder haben die Jahresgeschäfte und die Strategie gutgeheissen, die beiden Anträge von Genossenschafterinnen und Genossenschafter dagegen abgelehnt. Zudem hat der Vorstand die zweite Mietzinserhöhung per November 2024 sowie die Teuerungsanpassung der Einkommens- und Vermögenstufen angekündigt.

Zum grossen Genossenschaftsjubiläum fand die Generalversammlung in einem feierlichen Rahmen statt. Das Menü wurde mit musikalischer Begleitung von «Six in Harmony» serviert, im Anschluss gab es ein Grusswort durch die Stadtpräsidentin Corine Mauch. Nach der Begrüssung durch die FGZ-Präsidentin Karin Schulte haben die Mitglieder die FGZ-Strategie mit 500 zu 44 Stimmen gutgeheissen, die der GV nach einem mehrstufigen Mitwirkungsprozess mit Mitgliedern und Kommissionen zur zustimmenden Kenntnisnahme vorgelegt worden war.

Mitgliederanträge abgelehnt

Aus den Reihen der Mitglieder sind 2 Anträge an die GV gestellt worden: Der eine zielte auf eine Statutenänderung bezüglich des Organisationsreglements, der andere forderte eine Kompetenzerweiterung der Vorstandskommissionen. Der Vorstand konnte mit Unterstützung von Rechtsanwalt Ruedi Schoch überzeugend darlegen, dass das Organisationsreglement aus gutem Grund eine Aufgabe des Vorstands ist. Es ist für eine Genossenschaft in der Grösse der FGZ wenig praktikabel und bietet auch unternehmerische Risiken, die detaillierte Regelung von Organisationsfragen und damit der Verantwortlichkeiten von den Mitgliedern im Detail bestimmen zu lassen. Da auch das Mitspracherecht der Mitglieder nicht im Organisationsreglement definiert wird, lehnten die Mitglieder den Antrag mit 304 zu 236 Stimmen ab.

Im zweiten Antrag, der als Konsultativabstimmung zugelassen wurde, waren sich die Mitglieder ebenfalls mit dem Vorstand einig und lehnten den Antrag auf eine Kompetenzerweiterung der Kommissionen ab. Da die im Antrag gestellten Forderungen bereits erfüllt waren, erübrigte sich eine Annahme. Der Antrag wurde mit 253 zu 247 Stimmen abgelehnt.

Anpassung Stiftungsurkunde Hilfsfonds 

Als nächstes Traktandum haben die Mitglieder die Aktualisierung der Stiftungsurkunde des Hilfsfonds FGZ mit 422 zu 8 Stimmen gutgeheissen. Die Urkunde ist seit 1963 nicht mehr überarbeitet worden und war daher inhaltlich teilweise nicht mehr korrekt oder zeitgemäss. Der Vorstand und das Stiftungsgremium hatten daher die Urkunde überarbeitet und ein zeitgemässes Geschäfts- und Organisationsreglement ausgearbeitet. Diese angepasste Stiftungsurkunde muss nun noch von der Stiftungsaufsicht genehmigt werden.

Mietzinserhöhung und Anpassung der Einkommensstufen

Letztes Jahr hat sich der Vorstand für eine zurückhaltende und schrittweise Anpassung der Mieten an die Teuerung entschieden. Wie Ende 2023 angekündigt, werden die Mieten in der FGZ erst dann erhöht, wenn die Kosten weiter steigen und die Erhöhung per Mai 2024 nicht mehr ausreicht. Diese erste Mietzinserhöhung war so gering wie möglich gehalten worden; dieses schrittweise Vorgehen ist beschlossen worden, um unsere Mitglieder nicht unnötig zu belasten. Nun ist die Situation eingetreten, dass die Mieten auf mittlere Sicht die gestiegenen Werte der Gebäudeversicherung und die Zinsentwicklung nicht mehr abdecken können. Daher werden zum 1. November 2024 die Mieten erneut erhöht. Die Ausnutzung der Kostenmiete liegt dann bei 93%, bislang war es 87%. Die Mietzinserhöhung wird per Schreiben an alle Haushalte geschickt.

Gleichzeitig informierte der Vorstand, dass die FGZ-Einkommens- und Vermögensstufen ebenfalls nach oben angepasst werden. Die Einkommensstufe 3, ab der unsere Mitglieder eine Mietzinsreduktion aus dem internen, solidarischen Umlagesystem erhalten, ist nun wieder auf der Höhe der Limite für eine subventionierte Wohnung. Auch die Vermögensstufen werden der Teuerung angepasst und damit erhöht. Beide Anpassungen führen dazu, dass nach der nächsten Mietumfrage im Herbst auf 2025 mehr Mitglieder eine Mietzinsreduktion erhalten, und weniger Mitglieder den Mehrzins bezahlen müssen. Der solidarische Mehrzins wird im Zuge der Teuerungsanpassung auch von 125 Franken pro Monat auf 130 erhöht.

Engagierte Diskussionen

Die 100. Generalversammlung bleibt als lebendiger Anlass mit vielen Wortmeldungen in Erinnerung. Gleich zu Beginn stellte ein Mitglied einen Ordnungsantrag zur Anpassung der Agenda: Die Mitteilungen zu den 3 Vorstandsrückritten und der Stand Bauprojekte Ersatzneubau Grossalbis wurden daraufhin vorgezogen. Zu beiden Themen gab ein paar angeregte Äusserungen. Aber speziell der Mitgliederantrag betreffend Organisationsreglement wurde heftig diskutiert: Unterstützende des Antrags und dessen Gegnerinnen und Gegner lieferten sich eine über einstündige Diskussion. Kurz vor 23 Uhr endete der Anlass mit einer gebührenden Verabschiedung der aus dem Vorstand abtretenden Mitglieder Silvia Müller, Katrin Büsser und Adriano Sabatini.

468 Genossenschaftsmitglieder waren vor Ort, 96 haben sich vertreten lassen. Damit waren 564 Stimmen im Saal.

 

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